„Wie ist das mit dem Schreiben?“, fragte sich mich bei flackerndem Teelicht in der verrauchten Kneipe. „Ja, weißt du, das ist wie das Brechen des Glückskekses. Ich packte die Hälften des Kekses zwischen Daumen und Zeigefinger beider, zur Faust geballten, Hände und breche das Ganze entzwei. Irgendetwas Sinnvolles kommt immer dabei heraus.“
Irritiert schaute sie mir auf die Hände, mit denen ich es ihr bedeutungsvoll vormachte. „Du weißt vorher gar nicht, was du schreiben willst?“ „Nein“, sagte ich, „die Kunst besteht in der Verbindung scheinbarer Widersprüche. Du schreibst den Krimi vom Anfang zum Ende. Man muss sich“, und dabei blickte ich in den Aschenbecher und nickte mit jedem gesprochenem Wort, „man muss sich vom Ende überraschen lassen.“ Etwas unbeholfen ob meiner Worte artikulierte sie Widerstand und sagte, sie habe bei ihrer Dissertation mit dem Schluss angefangen. Man müsse ja wissen, worauf zu, mit welchem Ziel man arbeite. „Verdammt, das ist der Punkt. Ich mache Kunst, du Wissenschaft. Die Kunst wird vom Betrachter gemacht, denn vom Künstler.“ „Aber beide machen sich doch Arbeit mit ihren Werken.“ „Ja, aber weiter. Beide, der Künstler und der Wissenschaftler sind zwar ständig damit beschäftigt, sich ihre Arbeit selber zu schaffen, eine riesige Arbeitsbeschaffungsmaßnahme, aber der Künstler sucht sich seine Arbeit aus, während der Wissenschaftler den Sachzwängen des Empirischen, Logischen und Ökonomischen folgt“, sagte ich. „Aber ich muss doch auch Widersprüche bei meiner wissenschaftlichen Arbeit auflösen.“ Da konnte ich nur mit dem Kopf schütteln: „Ich lege mir zum Beispiel drei Dinge auf den Schreibtisch und suche dann die Verbindung zwischen ihnen und schreibe darüber einen Text. Zuletzt waren das: Bier, Zigaretten und meine Tastatur.“ Das leuchtete ihr alles nicht ein und wir verabschiedeten uns mit einem festen Händedruck.
Irritiert schaute sie mir auf die Hände, mit denen ich es ihr bedeutungsvoll vormachte. „Du weißt vorher gar nicht, was du schreiben willst?“ „Nein“, sagte ich, „die Kunst besteht in der Verbindung scheinbarer Widersprüche. Du schreibst den Krimi vom Anfang zum Ende. Man muss sich“, und dabei blickte ich in den Aschenbecher und nickte mit jedem gesprochenem Wort, „man muss sich vom Ende überraschen lassen.“ Etwas unbeholfen ob meiner Worte artikulierte sie Widerstand und sagte, sie habe bei ihrer Dissertation mit dem Schluss angefangen. Man müsse ja wissen, worauf zu, mit welchem Ziel man arbeite. „Verdammt, das ist der Punkt. Ich mache Kunst, du Wissenschaft. Die Kunst wird vom Betrachter gemacht, denn vom Künstler.“ „Aber beide machen sich doch Arbeit mit ihren Werken.“ „Ja, aber weiter. Beide, der Künstler und der Wissenschaftler sind zwar ständig damit beschäftigt, sich ihre Arbeit selber zu schaffen, eine riesige Arbeitsbeschaffungsmaßnahme, aber der Künstler sucht sich seine Arbeit aus, während der Wissenschaftler den Sachzwängen des Empirischen, Logischen und Ökonomischen folgt“, sagte ich. „Aber ich muss doch auch Widersprüche bei meiner wissenschaftlichen Arbeit auflösen.“ Da konnte ich nur mit dem Kopf schütteln: „Ich lege mir zum Beispiel drei Dinge auf den Schreibtisch und suche dann die Verbindung zwischen ihnen und schreibe darüber einen Text. Zuletzt waren das: Bier, Zigaretten und meine Tastatur.“ Das leuchtete ihr alles nicht ein und wir verabschiedeten uns mit einem festen Händedruck.
von Frank Ursin
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