Sonntag, 28. Februar 2010

die Schule der Dummen

zu Weihnachten sind die Bäume mit bunten Blättern behangen
wie die Marktstände mit Lebkuchen.
und jeder nasse Busch wirft - wie im Suff - den Bäumen
seine abgeriebenen Münzen unter die Füße.
hier erscheint in Dämmerungsstunden, leuchtend wie ein Engel,
der Außerirdische aus dem Sternbild Wassermann...
und der Regen tropft von seinen Händen wie das Blut.
trotz all dem zeigt sein Gesicht von Bedauern keine Spur,
als ob sich die Wahrheit hinter der 25. Tür versteckt hält.

Passanten, fest ins Mysterium eingeflochten,
spazieren, die Köpfe mit Kapuzen wie mit Perücken überzogen.
der da hält den Regenschirm, die Allee mit Schritten vermessend,
wie ein entthronter Monarch das Zepter in der Hand.
hier sind Hundehalsbänder zarter und reiner

als französische Jabots...
aber du knöpfst am Bierglas die schäumende Manschette auf,
und schätzt, über die Brille schauend, den heutigen Mond
auf eine Million und ein Karat,
und beobachtest, wie die Bar verlässt der erneut
vergiftete Sokrates.

von Sergej Tenjatnikow

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